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Robert Walser

Kulturkritik als Mimesis

Wolfgang Schäffner
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44.90

Der Schweizer Robert Walser (1878–1956) gilt als einer der bedeutendsten und rätselhaftesten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Er inspirierte Franz Kafka, der seine Texte liebte; Robert Musil, Kurt Tucholsky, Hermann Hesse und Walter Benjamin schrieben über ihn ebenso wie Elfriede Jelinek. Seine Werke sind in mehr als dreißig Sprachen übersetzt; derzeit erscheinen zwei umfassende Editionsprojekte: die Berner Ausgabe (25 Bände) sowie die Kritische Ausgabe sämtlicher Drucke und Manuskripte (44 Bände). Als diese Dissertation 1993 eingereicht wurde, war Robert Walser hingegen – trotz wachsender ­akademischer Aufmerksamkeit – immer noch ein Geheimtipp. Seine Dieneridee, die Rolle des Commis, des kleinen Angestellten und das »Hirtenbübelige« verführten frühe Rezeptionen oft zu einer Verharmlosung oder Geringschätzung seiner kultur­kritischen Perspektiven.

Das Buch versucht zu zeigen, wie Walser durch seine Weise der ›Anschmiegung‹ an gesellschaftliche Prozesse, in einer Art »Mikrophysik der Macht« (Foucault) Machtphänomene sichtbar macht, Strategien des Widerstands entwickelt und als »geschmeidiger Unbeugsamer« (Walser) einzigartige Literatur hervorbrachte.

»Diese Dissertation leistet einen ernstzunehmenden Beitrag zur Robert-Walser-Forschung. Die Vielfalt der Angänge und die damit verbundene Offenheit der Form dieser Arbeit verbindet sich mit dem durchgehaltenen Gesichtspunkt der ›Mimesis‹ als ›Kultur‹(-Macht)-Kritik.« — Walter Weiss

»Wolfgang Schäffners Arbeit über das Werk Robert Walsers geht von einer kulturkritischen Fragestellung aus: Wie funktioniert Macht und was sind die Möglichkeiten von Subjektivität und Widerstand? Als theoretischer Erklärungsrahmen dient dabei vor allem Michel Foucaults ›interpretative Analytik‹ der Macht.« — Hans Höller

Wolfgang Schäffner studierte Deutsche Philologie und Geschichte an der Universität Salzburg. Er war Lektor für Literatur- und Kulturwissenschaften an den Universitäten Salzburg und Linz sowie an der Hochschule Burgenland. 1992 gründete er das SMC Studien- und Management Center Saalfelden. Mit den von ihm initiierten MyUni-Vorlesungen und litera­rischen Lesungen förderte er über Jahrzehnte hinweg den Dialog zwischen Bildung, Literatur und Gesellschaft.

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Buchdetails

Reihe
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Erschienen
10/2025
ISBN
978-3-903484-37-5
Open Access DOI
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