Es war "ein kämpferisches, erfülltes Leben", wie Willi Gaisch es selbst nannte, in dem sich nicht nur die Bruchlinien des "kurzen 20. Jahrhunderts", sondern gleichsam die Höhen und Tiefen, die Erfolge und Fehler der kommunistischen Bewegung in Österreich spiegeln, die für ihn immer der Mittelpunkt seines Handelns war. Geboren in eine Grazer Arbeiterfamilie war Gaisch von Kindesbeinen an politisch aktiv. Buchstäblich bis zuletzt stand er mitten in den Bewegungen für eine Gesellschaft jenseits des Kapitalismus. Bei einem Zeitzeugengespräch über den antifaschistischen Widerstandskampf 1934-1945 vor etwa 250 Studierenden erlitt er einen Schlaganfall und erlag am Tag darauf den Folgen. Der Hörsaal A der Karl-Franzens-Universität trägt heute seinen Namen.